Warum Plan P?
Meistens gibt unsere Gesellschaft viele Regeln und Normen vor, die wir zu befolgen haben und nach denen wir uns zu richten haben. Die Gesellschaft hat also Erwartungen an jedes Individuum. Diese Erwartungen treffen vor allem junge Menschen oftmals in unterschiedlichen Kontexten und mit teils widersprüchlichen Anforderungen. Es kann für junge Menschen überfordernd sein, diese Erwartungen zu erfüllen, beziehungsweise sind die Erwartungen der Gesellschaft vielleicht gar nicht deckungsgleich mit den Zielen der jungen Menschen selbst. Häufig werden klassische Lösungsstrategien, welche die Gesellschaft vorgibt oder die man eben im Laufe des Lebens erlernt hat, gewählt. Schwierig wird es meist dann, wenn die Pläne A oder B nicht klappen, scheitern oder für die jungen Menschen Über- oder Unterforderung erzeugen, was dann wiederum zu weiteren Problemen führen kann.
„Zu wissen, dass Veränderung möglich ist, und der Wunsch, Veränderungen vorzunehmen, dies sind zwei große erste Schritte. “
Virginia Satir
Daher sollte es für jeden Menschen nicht nur den Plan A oder B geben, sondern auch alternative Lebenswege – vielleicht den Plan P, nach dem wir unsere Einrichtung benannt haben. Doch was genau soll jetzt Plan P bedeuten?
Unser Motto ist „Plan P – Perspektiven für junge Menschen“, doch hinter Plan P steckt noch mehr als nur das Wort Perspektive. Für uns steht Plan P für individuelle Perspektiven für junge Menschen. Unser Ziel ist es, die uns anvertrauten jungen Menschen individuell zu betrachten und so jeweils individuelle Themen, Ressourcen und auch Probleme zu erkennen und gemeinsam Lösungswege aus schwierigen Lebenslagen heraus zu erarbeiten.
Jeder Mensch ist ein Produkt seiner eigenen Geschichte und seiner persönlichen Lebenserfahrung. Die Biografie formt einen Menschen, entwickelt Fähigkeiten, Beziehungen und Ressourcen, doch dabei können immer auch Probleme entstehen, die es zu erkennen und zu bewältigen gilt, um für jeden Menschen eine individuell passende Lebensperspektive zu finden.
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Franz Kafka
Getreu unserer Philosophie wollen wir also gemeinsam mit den jungen Menschen diese individuellen Probleme herausfinden und bearbeiten, sodass jeder eine Chance hat eine Perspektive für das eigene Leben zu entwickeln, sowie die eigenen Vorstellungen und Wünsche umzusetzen. So sollen selbstbestimmte Erwachsene heranreifen, die eigene Vorstellungen, Ziele und Werte besitzen, gleichzeitig aber auch gesellschaftliche Anforderung auf ihre eigene Weise erfüllen und damit in das gesellschaftliche System integriert werden. Plan P kann den klassischen Lösungsweg finden, scheut aber auch nicht vor dem Unkonventionellen.
Das Team der Einrichtung arbeitet nach dieser Grundphilosophie, dem „Plan P“ und versucht diesen mit den jungen Menschen zu entwickeln und sie bei der Umsetzung zu unterstützen und zu begleiten. Dabei ist auch die Zusammenstellung des Teams ein wichtiger Aspekt, denn um individuelle Lösungsstrategien zu entwerfen, bedarf es unterschiedlicher Perspektiven, so ist auch das Team durch unterschiedliche Erfahrung, Qualifikation und Arbeitsweisen gekennzeichnet. Es ist wichtig diese Vielfalt auch zuzulassen und durch eine offene und wertschätzende Kommunikationskultur zu realisieren.
Das Team zeichnet sich durch Flexibilität und Offenheit aus. Dies kann für den Kritiker allerdings auch immer die Gefahr von Grenzenlosigkeit oder Willkür hervorbringen, dem begegnet die Einrichtung wiederum mit Kritikfähigkeit und einer ausgeprägten Reflexionskultur mit entsprechenden Kommunikationsstrukturen.